TONTO: BOHREN IN WELT

Ausstellung

Galerie Ex-Pfeiffer
Hauptsstraße 52
Erlangen

anläßlich des 20. Comicsalon Erlangen.
Austellung verlängert bis zum Ende das Erlangener Poetenfests.
16.6. – 28.8.2022

Bohren in Welt: Kollektiv, Regeln und Improvisation

Rund um das Jahr 2012 entwickelte die in Graz beheimatete Künstler*innengruppe Tonto eine Projektreihe mit dem Titel Bohren in Welt. An den Veranstaltungen nahmen Künstler*innen aus den Feldern des Comic, der Bildenden Kunst, der Literatur, des Theaters und der Musik teil.
Es ging und geht darum, in wechselnden Besetzungen gemeinsam, im Kollektiv, zeichnerisch zu komponieren und zu spielen. Es sind mehrtägige Versuchsanordnungen, der offene Kunstprozess ist eine Voraussetzung.
Am Anfang steht eine Spielanleitung.
Bei den frühen Veranstaltungen mit vielen Teilnehmer*innen wurden Regeln verändert, Abzweigungen genommen und neuen, zufälligen Wegen gefolgt, „psychotische Räume“ geschaffen. Ein mögliches Scheitern war dem implizit. Später, mit wenig Teinehmer*innen (und einem eingespielten Team) fing das Spiel an, rund zu laufen.

In der Ausstellung zeigt Tonto eine Auswahl von Blättern aus Bohren in Welt II -VIII (2015-2020)

Mit: Dimitra Charamanda, Frédéric Guille, Vera Hagemann, Igor Hofbauer, Simon Häussle, Max Höfler, Michael Jordan, Helmut Kaplan, Klaus Meßner, Kai Pfeiffer, Bernhard Raschl, Léo Quiévreux, Edda Strobl, diceindustries, Renate Oblak, Heidrun Primas, Johannes Schrettle, Anja Korherr, Johannes Stahl, Edda Strobl

Zur Eröffnung der Ausstellung:
Konzert von Helmut Kaplan (Schlagzeug)

„Auch wenn Kaplan schlägt, ist es ein Tasten. Mit deutlicher Absicht, so dass das Taumeln der Klänge auch was Kompliziertes sein könnte.
Das Resultat ist bei ihm und im Raum. Woanders im Raum. Du musst Dich dazu stellen. Kannst Dich bei ihm dazu stellen oder dahin, wo die Klänge wiederkommen aus einem Lautsprecher. Stell Dich! Dann kommt es wieder. Von ihm? Vom Loop? Mit zunehmender Vertrautheit kommt die Einsicht: egal.
Von mir aus sehe ich: ah, jetzt hat er wieder was dazudosiert, schlägt/tastet mit dem Mikrofon auf den Fellen, verändert die Resonanzen an den Becken durch Nähe und Wegziehen. Ich will jetzt in die Mitte, wo ich alles krieg: „wo alles Lust und Klang“, ….wo war jetzt bitte der Platz in dieser Musik für ein Volkslied. Ein Turm aus Becken erschlägt dankenswerterweise meinen zeitweiligen Schwachsinn. Jetzt glaub ich Kaplan alles. Warum die Musik irgendwann aufhört: gibt keinen Grund.“
(Christoph Ogiermann. Komponist, Instrumentalist, Rezitator, Kurator)

 

im folgenden einige Ausstellungsansichten:

Fotos: Tonto, außer Teaserfoto und Foto Nr.2 in diesem Beitrag: Erich Malter